Braumeister bekommen drei Biersorten vergoldet
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Freie Presse vom 18.02.2019
Die Gersdorfer Glückauf-Brauerei hat bei der Prüfung durch die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft Preise abgesahnt – für Ale, Schwarzes und Bock.
Wenn es um ihr Glückauf-Bier geht, plagt sie schlichtweg der Ehrgeiz. Das gibt Astrid Peiker unverblümt zu: „Wir hatten mal für unser dunkles Bock nur Silber bekommen, das geht gar nicht“, sagt die Chefin der Glückauf-Brauerei in Gersdorf. Da fühlte sie sich mehr als nur an der Ehre gekitzelt.
Jahr für Jahr bewirbt sich die Glückauf-Brauerei mit ihren Erzeugnissen deutschland- und europaweit um Preise, so zum Beispiel den Meiningers International Craft Beer Award, den European Beer Star und die Medaillen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). Dabei haben die Gersdorfer schon reihenweise hochkarätige Ehrungen abgesahnt – unter anderem Platin fürs Bock dunkel.
„Es geht dabei natürlich nicht nur um Gold, Silber oder Bronze. Für uns ist so eine Medaille immer auch eine unabhängige Qualitätskontrolle und der Garant dafür, dass wir unseren Kunden ein gutes Bier brauen und im Handel in der oberen Liga weiter mitmischen dürfen“, sagt die Brauereichefin. Dafür legt sich die Mannschaft um Chefin Astrid Peiker und Braumeister Gerd Griesbach richtig ins Zeug. Jüngster Erfolg: Die DLG hat jetzt drei Gersdorfer Spitzenbiere wieder mit Gold ausgezeichnet: das Gersdorfer Ale, Glückauf Bock Dunkel und Glückauf Schwarzes. Auch wenn sich die Urkunden in der Brauerei längst stapeln, ganz so einfach ist das mit den Preisen aber nicht. Experten prüfen das Bier im Labor auf etliche Kriterien. Dabei spielen unter anderen die Stammwürze, der Vergärungsgrad, die Schaumstabilität, Farbe, Trübungsgrad sowie der Kohlendioxid- und Alkoholgehalt eine Rolle. „Vieles passiert bei den Juroren auch über die Sensorik, also zum Beispiel bei der Blindverkostung“, weiß Astrid Peiker. Die Juroren wissen dann nicht, welches Bier sie im Glas haben. So können sie das Produkt völlig unvoreingenommen beurteilen und einstufen.
„Um die Geschmacksstabilität der Erzeugnisse über einen längeren Zeitraum hinweg beurteilen zu können, gibt es außerdem eine A-Probe und vier Wochen später eine B-Probe. Das ist wie bei der Dopingkontrolle“, witzelt die Brauereichefin. Und beide Proben sind wieder einmal goldig ausgefallen.
Das Geheimnis des Erfolgs liegt nicht etwa nur in den streng geheimgehaltenen Rezepten. Ein Teil ist die Selbstkontrolle. Regelmäßig verkostet eine betriebsinterne Jury, angeführt von der Chefin selbst, die Erzeugnisse. „Wir probieren die gesamte Produktpalette durch“, sagt Astrid Peiker. Das passiert allerdings nicht bei üblicher kühler Serviertemperatur, sondern bei Zimmertemperatur. „Da spüren die Geschmacksnerven einfach besser die kleinen Abweichungen auf.“
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Foto: Andreas Kretschel