Jury kürt die beste Karl-May-Suppe
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Freie Presse vom 27.05.2019
Die Verbindung zwischen dem Schriftsteller und dem Gebräu Bier war Grundlage eines Wettbewerbes. Für die Köche war das eine Herausforderung.
Eine besondere Aufgabe hatten rund 30 Juroren am Freitagabend im Hof der Karl-May-Begegnungsstätte im Stadtteil Ernstthal. Sie verkosteten insgesamt sechs Biersuppen, die im Rahmen des Kochwettbewerbs anlässlich des Karl-May-Festes zu bewerten waren. Bereits zum siebten Mal gab es diesen Wettstreit, bei dem schon unterschiedlichste Gerichte verkostet wurden, die jeweils einen Bezug zu Leben und Werk von Karl May haben. Auch Bier spielt in den Büchern des Literaten an verschiedenen Stellen eine Rolle. Die Interessengemeinschaft des Karl-May-Hauses hatte deshalb passend zum Wettbewerb eine kleine Broschüre herausgegeben.
Die sechs servierten Suppen fielen sehr unterschiedlich aus. Bewertet wurde nach den Kriterien Konsistenz, Farbe, Geruch und Geschmack. Jeweils zehn Punkte konnten pro Kategorie vergeben werden, und am Ende trugen die Teilnehmer jeweils die Gesamtpunktzahl ein. Die nach Meinung der Jury beste Suppe wurde die von „Rothers Kleiner Kaffeestube“ am Altmarkt vor der der „Löffelstube“ und der Suppe, die die Köche des Bethlehemstiftes gekocht hatten. Der Versorgungszug der Feuerwehr als Sieger des letzten Wettbewerbes landete zusammen mit dem Gasthaus „Zur Zeche“ und der Kita „Schlumpfhausen“ auf dem vierten Platz.
„Ich habe ziemlich experimentiert für die Suppe. Der erste Versuch hat überhaupt nicht geschmeckt“, sagte Stefanie Rother, die in „Rothers Kleiner Kaffeestube“ kocht. Ein Mix aus Karl-May-Bier und Bockbier sei schließlich in die Suppe gekommen, die gut gewürzt war und deshalb bei den Juroren offenbar besonders gut ankam. „Bei uns war es auch ziemlich aufwendig, es haben viele gekostet“, beschrieb Thomas Rüffer aus dem Bethlehemstift den Weg zur gelungenen Biersuppe. Einen Rezeptvorschlag und die flüssigen Rohstoffe hatte die Glückauf-Brauerei geliefert. „Es ist schon erstaunlich, wie vielseitig die Suppen geworden sind. Die Geschmäcker sind offenbar sehr verschieden“, sagte Brauerei-Geschäftsführerin Astrid Peiker, die ebenfalls in der Jury saß. Zwischen den Suppen wurde auch der neue Karl-May-Burger des Gasthauses „Zur Zeche“ serviert, der sehr gut ankam.
Das gesamte Karl-May-Fest auf dem Neumarkt hatte eine gute Resonanz, vor allem am Festsamstag, als es unter anderem einen Festgottesdienst, den Auftritt der East-Dance-Company aus Chemnitz und Musik der Kultband RB II gab. „Wir sind zufrieden“, sagte Uwe Gleißberg vom Fremdenverkehrsverein, der hinter dem Fest steht. Es fand anfangs jährlich statt, wird aber aufgrund des Aufwandes seit der Jahrtausendwende nur noch alle zwei Jahre durchgeführt und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen der Stadt gestemmt.
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Fotos: Andreas Kretschel, Markus Pfeifer